Prickelnde Limo im Glas, Sonnenstrahlen auf der Haut und Outdoor-Spaß mit Freund*innen – was gibt’s Besseres? Genau diese Stimmung vermissen viele in den kühleren Monaten, und ab Herbst klopft die „seasonal depression” an. Als großer Sommer-Fan sage ich ihr den Kampf an, und hier erfährst du, wie.
Grafiken: Marlene Datan
Mittelmeer-Vibes unterm Glasdach
Sämtliche Großstädte sowie die meisten Uni-Städte verfügen über einen Botanischen Garten. Wer die Pflanzen südlicherer Regionen liebt, sollte unbedingt das nächstgelegene Glashaus aufsuchen und es sich wahlweise auf Bänken zwischen Sukkulenten oder unter Palmen im Tropenhaus bequem machen. Auch, wenn draußen die Blätter von den Bäumen fallen, wirst du dich hier wie im Sommerurlaub fühlen. Dazu noch einen Podcast deiner Wahl oder Musik auf die Ohren – wie wäre es mit der Band Jungle? Besonders das Album Volcano kommt sommerlich daher. Einfach in diese kleine andere Welt eintauchen. Je nachdem, wo du dich aufhältst, wird es total schwül oder vielleicht auch recht kühl. Zieh dich also passend an!
Ping Pong und Patsch Patsch
Wer hat eigentlich behauptet, Ballspiele an freier Luft machen nur im Sommer Spaß? Tischtennis, Frisbee oder Badminton bieten sich auch, wenn es kühler wird, für alle an, die Lust auf etwas Bewegung haben, ohne danach duschen zu müssen. Ein bisschen auf den leichten weißen Ball hauen oder die Scheibe fliegen lassen und der Spaß ist garantiert.
Bei dieser rhythmischen, relativ eintönigen Beschäftigung können die eigenen Gedanken außerdem wunderbar ruhiggestellt werden. Wer sich auf das Fluggerät konzentriert, kann kaum in Weltuntergangsstimmung ob der Klimakrise oder des Aufstiegs der Rechten geraten, zu fesselnd ist das konstante Hin und Her. Auch gut: Das Spielen ist genau so kommunikativ, wie ihr es möchtet. Hast du einen besonders sozialen Tag hinter dir? Hier kannst du aufgrund der Distanz zwischen den Spieler*innen etwas Ruhe vom Socializing genießen. Und wem es genau andersrum geht, wer also besonders viel reden will, macht vielleicht zwischendurch eine Pause und folgt dem nächsten Tipp.
Schlürfen, Sippen und Schmecken lassen
Die Gourmets unter uns wissen es schon längst, andere müssen es noch lernen: Säfte und Limos sind die geschmackvollsten Getränke, die die Menschheit bisher entwickelt hat. Seien es klassisch O-Saft und Zitronenlimo oder etwas kreativere Produkte wie Guavensaft oder Grapefruit-Brause. Mal Spaß beiseite: Natürlich ist das Fruchtig-Süße nicht für jeden etwas, aber wer sich noch nicht sicher ist oder bloß aus Angst vor Zuckerkonsum nicht heranwagt, derdem sei ein erneuter Versuch ans Herz gelegt. Im Späti deines Vertrauens oder schlichtweg im Supermarkt wird jede*r fündig. Bei der Vielfalt an Angeboten, die uns die großen Discounter bieten, wirst du auch bei den ausgefallensten Interessen etwas finden. Bergamotte-Minze? Guave-Yuzu? Kein Problem. Ein Hoch auf den Kapitalismus!
Einfach mal hinlegen
Besonders wenn die Parks, Gärten und Flussufer grün erstrahlen, ist das Abhängen und Rumliegen dort eine Quelle der Erholung. Aber wenn uns das Wetter daran hindert, tatsächlich rauszugehen, ist das noch nicht das Ende des Sommer-Genusses. Abhilfe schafft eine mentale Übung, die sich vom Bett oder Teppich aus ganz einfach praktizieren lässt: die Traumreise. Was in Kindergärten und Yoga-Sessions alltäglich ist, wird von einigen Menschen belächelt – und hat dennoch seine Wirkung. So wie Imaginationsübungen helfen können, mit Ängsten umzugehen, so können sie auch dafür sorgen, dass sich der Körper entspannt.
Man nehme einfach ein digitales Endgerät zur Hand und nutze die Suchfunktion auf YouTube oder Spotify und voilà, schon hat man eine angeleitete Traumreise und kann loslegen. Wer sich ernsthaft auf die Stimme einlässt, kann das Rauschen des Meeres oder die raschelnden Baumwipfel hören und komplett herunterfahren. Dafür reichen auch mal 15 bis 20 Minuten. Und falls das am Ende nicht reicht: Vielleicht doch einfach einen Urlaub planen?
Der Winter ist für viele hart. Vielleicht wirkt am Ende keiner dieser Tipps für dich und die Tageslicht-Lampe gibt den Geist auf. In diesem Fall bleibt nur eins: die Hoffnung auf den nächsten Sommer – denn zumindest eins ist sicher, er wird kommen.
Die Autorin:
Sarah Becker (sie/ihr) ist mehr als ihr halbes Leben Fan vom Fußball der Frauen und einen kleinen Bruchteil abhängig von Spekulatiuscreme.
Die Künstlerin:
Marlene Datan (sie/ihr) ist Fan von ihren Freund*innen, Zimt und dem Podcast Herz & Sack.