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Ausgabe 1

Film ab! Diese Dokus musst du gesehen haben

Das Spektrum der Vogel-Dokumentation ist sehr breit. Als begeisterte Vogelbeobachterin wäre der Suchbegriff „Vogel” auf meinem ARTE-Account schon eingespeichert, wenn das denn ginge. Und lasst es euch gesagt sein: Es gibt wenige sehr schlechte ornithologische Dokumentationen. Besonders positiv hervorzuheben ist jedoch eine spezielle Doku-Serie. The Life of Birds von David Attenborough ist eine zehnteilige Reihe der BBC, die in 42 Ländern über drei Jahre hinweg gefilmt wurde. Und sie wird die, die nichts über Vögel wissen, zu echten Vogel-Fans machen. Jede der zehn Folgen behandelt ein anderes Thema, wie beispielsweise die Mechanik und Notwendigkeit des Fliegens, die Kommunikation von unterschiedlichen Vögeln oder die Küken-Aufzucht verschiedener Arten. In allen Folgen zu spüren ist die unfassbare Hingabe und Leidenschaft David Attenboroughs für die Natur, für Tiere und den Erhalt von Flora und Fauna. Gerade deswegen macht es so große Freude, ihm durch die zehn Episoden zu folgen und seiner beruhigenden Stimme zu lauschen. Auch, wenn die Doku-Reihe aus dem Jahr 1998 stammt – die Erkenntnisdichte, gepaart mit wundervollen Bildern und dem Wow-Effekt, der nach dem Schauen eintritt, ist für mich einzigartig und macht The Life of Birds zur einzig wahren Doku-Empfehlung.

Die Autorin:
Laura Weinmann (sie/ihr) ist Fan von Trash-TV, Laugengebäck, Oasis und Gedichten von Erich Kästner.

Überraschungsfaktor:

Ästhetische Aufmachung:

Lerneffekt:

Erzähler*innenstimme:

Wenn in den Nachrichten von spektakulären Kunstdiebstählen zu hören ist, sind meist Gemälde von Picasso, Matisse oder Rembrandt verschwunden. Doch nicht nur die ganz großen Künstler werden Opfer von Kunstrauben. Auch die tschechische Exil-Malerin Barbora Kysilkova muss eines Tages feststellen, dass zwei ihrer Gemälde mitten am Tag aus einer Galerie in Oslo entwendet wurden. Allzu vorsichtig waren die Diebe allerdings nicht: Recht schnell können sie überführt werden. Die Bilder aber bleiben verschwunden. In der Dokumentation The Painter and the Thief wird die Künstlerin Barbora bei der Suche nach ihren Bildern und dem Versuch einer Begründung für den Diebstahl begleitet. Über einen Zeitraum von drei Jahren erzählt Regisseur Benjamin Ree aus verschiedenen Perspektiven von einer komplexen Beziehung und einer ganz besonderen Freundschaft zwischen der Malerin und dem Dieb Karl-Bertil Nordland. Die Dokumentation zeigt unfassbar gefühlvoll, intim und bedrückend die ambivalente Verbindung zweier Menschen, die durch außergewöhnliche Umstände aufeinandergetroffen sind. Es ist mit Sicherheit die eigenartigste und gleichzeitig beste Doku, die ich bisher gesehen habe (und das waren einige). Nicht nur, weil die Bilder schön, die Geschichte besonders und die Charaktere speziell sind, sondern weil sie mich noch Wochen später beschäftigt und nachdenklich gemacht hat.

Die Autorin:
Ella Papen (sie/ihr) ist Fan von Gummibärchen, Sonnenuntergängen und beim Puzzeln Hörbücher hören.

Überraschungsfaktor:

Ästhetische Aufmachung:

Lerneffekt:

Erzähler*innenstimme:
keine

Meine Empfehlung ist Squaring the Circle von Anton Corbijn aus 2022. Der Film erzählt in 101 Minuten die Geschichte der Grafikdesign-Agentur Hipgnosis, auf die die weltweit bekanntesten Vinyl-Cover ab den 1960er-Jahren zurückgehen. Ob The Dark Side of the Moon von Pink Floyd, Deceptive Bends von 10cc oder Scratch von Peter Gabriel – die Cover von Hipgnosis bleiben im Gedächtnis, weil sich die beiden Köpfe dahinter, Storm Thorgerson und Aubrey Powell, trauten, unkonventionelle Wege einzuschlagen. Der Dokumentationsfilm nimmt uns mit in die Gedankenwelt von „Storm“ und „Po“ und zeichnet die Prozesse hinter den verrückten Ideen der beiden nach. Wir erfahren in grafisch ansprechend gestalteten und leicht aufnehmbaren Abschnitten, wie das unberechenbare Duo unzählige innovative Cover umsetzte und die Welt begeisterte. Mich hat der Film mitgerissen, weil er aufzeigt, wie gewinnbringend Teamwork in kreativen Prozessen sein kann und wie wichtig es ist, sich große Ziele zu stecken, um das eigene Potenzial auszuschöpfen. Besonders Kunstbegeisterte sollten sich diese Doku ansehen, aber auch für Musikfans ist die Geschichte spannend. Und auch für alle, die einen Push brauchen, ist die Erfolgsstory von „Storm“ und „Po“ inspirierend – ich kam zumindest voller Tatendrang aus dem Kino!

Die Autorin:
Kim Becker
(sie/ihr) ist Fan von Eurovision Song Contest, Kreuzworträtseln und Kakao.

Überraschungsfaktor:

Ästhetische Aufmachung:

Lerneffekt:

Erzähler*innenstimme:

One reply on “Film ab! Diese Dokus musst du gesehen haben”

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