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Ausgabe 1

“Seid ihr gut drauf?” Unsere Lieblingskonzerte

Mannheim, 23.11.2015; München, 20.01.2018; München, 10.11.2022 – die Trinität aus Konzerten, die ich bisher von meiner Lieblingsband genießen konnte. Alt-J waren schon in der Schulzeit ein derart großer Teil meiner jugendlich ausgedachten Identität, dass ich andauernd von ihnen geredet habe. Dem dritten Konzert im Herbst 2022 habe ich wochenlang entgegengefiebert. Ich wusste, dass es sich besonders anfühlen wird, weil es das zehnjährige Jubiläum des ersten Albums der Band markierte – und damit auch die Zeitspanne, seit der die Songs mein Leben prägen. Zehn Jahre! Das sind verschiedene Wohnorte, unterschiedliche Freundeskreise, mehrere Smartphones und etliche Schritte im Coming of age. Die Setlist war ein Traum: Aus allen vier Alben wurden Songs perfekt zusammengestellt und das Ergebnis fühlte sich an wie das Mixtape meines Erwachsenwerdens. Als Fan erster Stunde habe ich natürlich alles gegeben und meine Emotionen in Form von textsicherem Mitschreien sowie Tränen der Ergriffenheit und Freude rausgelassen. Besser kann es nicht laufen! Wobei, wer weiß wie sich das nächste Alt-J Konzert in einigen Jahren und in einer neuen Lebenslage anfühlen wird?

Die Autorin:
Kim Becker (sie/ihr) ist Fan von Eurovision Song Contest, Kreuzworträtseln und Kakao.

Preis-Leistung:

Stimmung:

Dauer:

Location:

(inzwischen habe ich Taktiken, um es im Zenith gut nach vorne zu schaffen)

Mein bisheriges Lieblingskonzert war Warhaus im Strom in München. So stellte ich mir immer Konzerte von unbekannten Musiker*innen in den 70ern vor. 400 sehr entspannte, gemischte Leute und eine kleine Band. Das, was Warhaus ausmacht, also quasi „Werkstattmusik”, wo es auch gern mal zu laut ist, oder ein bisschen scheppert, das haben sie perfekt auf die Bühne gebracht. Dazu eine sehr intime, aber trotzdem noch distanzierte Stimmung, ohne großartige Interaktionen. Und zum Ende mixen sie mit ihren begrenzten Instrumenten einen Zehn-Minuten-Song, dessen Melodie alle mitsingen, auch noch auf dem Nachhauseweg.

Der Autor:
Anton Dietzfelbinger (er/ihm) ist großer Kunst- und Musikfan, mit Begeisterung für Tief-, Blöd- und Feinsinn.

Preis-Leistung:

Stimmung:

Dauer:

Location:

Dreimal habe ich Faber in den vergangenen Jahren live gesehen – sobald es die Chance auf ein Konzert in meiner Nähe gibt, ist für mich klar: Ich muss hin! Was diese Konzerte so besonders macht? Die Bühnen und Locations sind meist so klein, dass es fast wie ein Privatkonzert wirkt. Bei der letzten Show im E-Werk in Erlangen im März, stand ich so nah vor ihm, dass mich im Zweifel seine Spucke hätte treffen können, als er aus voller Seele „Du kriegst mich nicht zurück“ vom neuen Album Addio gesungen hat, dabei am ganzen Körper zitterte und seine Halsschlagader immer dicker wurde. Diese Leidenschaft, mit der er seine Kunst auf die Bühne bringt, berührt mich jedes Mal aufs Neue, sodass ich das halbe Konzert lang meine Hände auf meinem Herz habe und die Augen schließe und mich die andere Hälfte von der Energie mitreisen lasse und alle Lieder mit gröle – zum Leid der Menschen um mich herum, die eigentlich Faber hörten wollten und nicht mich.

Die Autorin:
Nina Eichenmüller (sie/ihr) ist Fan von tiefen Gesprächen bei Aperol und Zigarette, Faber, auf Konzerten laut mitsingen und Katzen.

Preis-Leistung:

Stimmung:

Dauer:

Location:

Nichts auf der Welt bereitet eine*n darauf vor, zum ersten Mal Der Weg von Herbert Grönemeyer live zu hören. Beim Grönemeyer-Konzert fällt zwar auf, wer sich alterstechnisch unterhalb der 40 bewegt, aber das ist ganz egal. Denn die Songs, die gespielt werden, sind Kindheitserinnerungen für mich und bewegen auf eine Art, wie es nur Worte können, die man zwar seit 20 Jahren auswendig kann, aber erst seit kurzem so richtig versteht. Deswegen bin ich auch dieses Jahr wieder dabei, wenn Herbert live spielt. Und der korrekteste Boomer der Nation wird auch dann die Bühne wieder rocken, mich zum Weinen bringen und auch zum Cringen, mit Tanzmoves, die dann doch seinem Alter entsprechen.

Die Autorin:
Laura Weinmann (sie/ihr) ist Fan von Trash-TV, Laugengebäck, Oasis und Gedichten von Erich Kästner.

Preis-Leistung:

Stimmung:

Dauer:

Location:
Beim letzten Mal Schleyer-Halle in Stuttgart leider -5/5. Dieses Jahr Schlossplatz in Karlsruhe, ich hoffe natürlich auf

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